CO2-Ampel im Klassenzimmer - Richtig Lüften in Coronazeiten

Frische Luft im Klassenzimmer ist nicht nur in Pandemiezeiten von Vorteil. An der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen wurden nun CO₂-Ampeln in den Klassenzimmern installiert. Springen sie auf „Orange“, heißt es: Fenster auf!

Früher habe man gesagt: „Hier stinkt’s, macht mal die Fenster auf“, heute werfe man einen Blick auf die Ampel, meint Lehrer Michael Klein lachend. Er unterrichtet an der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen bei Rosenheim. Er findet die CO₂-Ampel in den Klassenzimmern gut.

Gutes Gefühl bei „Grün“

Die CO₂-Ampel bestätige ihn darin, dass er bereits vieles richtig mache, denn die Ampel habe in den vergangenen zehn Tagen erst einmal „Orange“ angezeigt, so Lehrer Klein. Er lüfte regelmäßig, ganz nach Gefühl und Nase. Sein Schüler Tristan (8. Klasse) bestätigt, dass ihm das grüne Licht ein gutes Gefühl vermittle, da bislang „Orange“ oder gar „Rot“ noch kaum erreicht wurden.

Nie wieder dicke Luft im Klassenzimmer

In die etwa 30 Zentimeter große Ampel ist ein Infrarotsensor eingebaut, der den CO₂-Gehalt in der Raumluft misst. Wird ein bestimmter Wert überschritten (exakt: 1000 ppm), dann heißt es: Fenster auf! Damit die Schüler nicht allzu sehr vom Unterricht abgelenkt sind, hängt die Ampel im hinteren Bereich des Klassenzimmers.

Ein Geschenk an die Schule

Nach und nach sollen alle 30 Klassenzimmer der Otfried-Preußler-Schule mit derartigen Ampeln ausgestattet werden. Sie sind ein Geschenk des Herstellers, einem Betrieb am Ort. Laut dessen Chef Wolfgang Schabus verzeichnet man derzeit eine enorme Nachfrage nach den CO₂-Ampeln, aber die Ausstattung der Schulen habe Vorrang.

Ampeln könnten flächendeckende Lösung sein

Schulleiter Florian Burggraf findet das Projekt an seiner Schule gut. Man müsse etwas unternehmen, denn Corona bleibe ein Thema, vielleicht auch über eine mögliche Impfung hinaus. So sei ein Lüftungskonzept nur zu begrüßen. Auch für die Politik ist das Projekt interessant, da die Ampeln deutlich günstiger seien als teure Lüftungsanlagen oder Aerosolfilter. Eventuell könne der Freistaat hier viel Geld sparen – und die heimische Wirtschaft profitiert ebenfalls, so der Projektpate, der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner (CSU). Fest steht: Die CO₂-Ampeln bleiben dauerhaft an der Otfried-Preußler-Schule – auch nach der Pandemie. Quelle: BR.de